Impressionen eines 19. Juni
12:30 Uhr Parkplatz: Leider keinen Schattenplatz mehr erwischt, was aber momentan noch weniger tragisch ist, da ich erst in frühestens 22 Stunden mein Auto wieder aufsuche werde. Ein Nebenausgang ist offen, was sonntags selten der Fall ist, also spare ich mir den Umweg durchs Hauptportal. Bei Gang durch die Flure vom Untergeschoss ins Erdgeschoss und weiter in die von mir angepeilten Räumlichkeiten muss ich hinter jeder durchschrittenen Tür ein deutlich wahrnehmbares Temperaturgefälle feststellen. Insgesamt dürfe die Differenz wohl bei mindestens 10° Celsius gelegen haben. Meinem Unterbewusstsein war es ohnehin schon klar, uns langsam sickerte es nun auch ins Bewusstsein, dass ich auch diesen sonnigen sommerlicher Nachmittag fröstelnd und in keinster Weise entspannt verbringen werde. Selbst wenn ich mich noch so bemühe würde ich bei diesen Temperaturen nicht ins schwitzen kommen. Bei der Dienstübergabe zeichnet sich bereits ein erhöhtes Arbeitaufkommen ab. Nach ca. 2 Stunden habe ich die erste Gelegenheit für eine kleine Kühlschrankvisite, die allerdings wie erwartet recht mager ausfällt. Ins Auge springt mir allerdings, und das im wahrsten Sinne des Wortes, die geöffnete Packung Kräuterquark, die ich wohl letztens hab stehen lassen. Da auch ich niemals Lebensmittel, die ich nicht selbst dort hinein getan habe, aus diesem Kühlschrank entfernen, geschweige durch Inkorporation vernichten würde, tut dies wohl auch kein anderer. Ein Wunder jedenfalls, dass besagter Kräuterquark noch nicht von selbst weggelaufen ist. Vitalfunktionen waren eindeutig vorhanden.
Der Patientenstrom reißt unterdes nicht ab. Nun ist mir im Grunde klar, was Menschen bei dem geilsten Wetter überhaupt dazu bringt ihre Zeit in Warteräumen von Krankenhäusern zu verbringen. Möglicherweise leiden sie unter Verschwendungssucht, und haben das dringende Bedürfnis, 10 Euro loszuwerden. Möglich aber auch der Drang nette Menschen kennenzulernen, was bietet sich da mehr an, als ein Krankenhaus. Nicht auszuschliessen auch, dass sie unter Schmerzen leiden, aufgrund irgendeiner Verletzung, die nicht selten schon einige Tage zurück liegt, und eben das Verlangen nach Linderung. Nicht so ganz klar, war mir jedoch, dass im Einzelfall auch schon die Wartezeit genügend Linderung verschafft. So geschehen an diesem Sonntagnachmittag, eine junge Dame, die ich zwar hereinkommen sah, aber dann nicht wieder. Aufgerundete 30 Minuten haben sie anscheinend ausreichend kuriert.
Ein weiteres Highlight habe ich am Eingang der Cafeteria entdeckt. Ein Plakat des Literaturkurses der Frau Königstein am Immanuel-Kant-Gymnasium.
Ohne Zweifel ein Hingucker, allerdings hätte ich es durchaus passender am Eingang zum OP-Trakt empfunden, wobei ich auch wieder zugeben muss, dass die Platzierung wohl durchdacht zu sein scheint, da ja nun wesentlich mehr potentielle Besucher dieses Spektakels diese Cafeteria auf ihren zwei Beinen betreten und auch wieder verlassen. Da kann der OP nicht mithalten.
Die Klimaanlage sorgt mittlerweile dafür dass meine Nase tropft. Gegen 22 Uhr komme ich auch endlich dazu auch den lässtigen Papierkram zu erledigen, die notwendigen Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen, um gegen 0 Uhr nach genau 33 Patienten innerhalb der vergangenen 12 Stunden, einen Gedanke an Nachtruhe zu verschwenden. Nach 12 Stunden Dauerpower lässt meine körperliche Konstitution doch merklich nach, die Füße heben kaum noch vom Boden ab, geistige Aktivität so gut wie nicht mehr vorhanden. Ich verspüre ein leichtes Kratzen im Hals und mache abermals die Klimaanlage dafür verantwortlich. Eine Runde FreeCell gönne ich mir noch, früher gabs an dieser Stelle eine Zigarette. So gebe ich mich denn der Hoffnung hin, dass die Arbeit nun endlich ein Ende hat, und ich eine entspannte Nacht ohne weitere Störungen mit meinem Kuschelkissen verbringen darf, lediglich unterbrochen von den immer noch geliebten rezidivierenden Anklingelattacken der Herrn S.
So oder ähnlich sieht also ein Bereitschaftsdienst bei mir aus. Ich habe versucht mich kurz zu fassen, da schon Beschwerden kamen, meine Beträge wären zu lang. Wer es dennoch geschafft hat, dieses Ende zu erreichen, der ist in jedem Fall zu beglückwünschen… Außerdem muss ich ja bisschen vorarbeiten, denn im schlimmsten Fall, könnte die kommende Woche blogfrei sein, was ich zwar nicht hoffe, aber man weiß ja nie…
Der Patientenstrom reißt unterdes nicht ab. Nun ist mir im Grunde klar, was Menschen bei dem geilsten Wetter überhaupt dazu bringt ihre Zeit in Warteräumen von Krankenhäusern zu verbringen. Möglicherweise leiden sie unter Verschwendungssucht, und haben das dringende Bedürfnis, 10 Euro loszuwerden. Möglich aber auch der Drang nette Menschen kennenzulernen, was bietet sich da mehr an, als ein Krankenhaus. Nicht auszuschliessen auch, dass sie unter Schmerzen leiden, aufgrund irgendeiner Verletzung, die nicht selten schon einige Tage zurück liegt, und eben das Verlangen nach Linderung. Nicht so ganz klar, war mir jedoch, dass im Einzelfall auch schon die Wartezeit genügend Linderung verschafft. So geschehen an diesem Sonntagnachmittag, eine junge Dame, die ich zwar hereinkommen sah, aber dann nicht wieder. Aufgerundete 30 Minuten haben sie anscheinend ausreichend kuriert.
Ein weiteres Highlight habe ich am Eingang der Cafeteria entdeckt. Ein Plakat des Literaturkurses der Frau Königstein am Immanuel-Kant-Gymnasium.
Ohne Zweifel ein Hingucker, allerdings hätte ich es durchaus passender am Eingang zum OP-Trakt empfunden, wobei ich auch wieder zugeben muss, dass die Platzierung wohl durchdacht zu sein scheint, da ja nun wesentlich mehr potentielle Besucher dieses Spektakels diese Cafeteria auf ihren zwei Beinen betreten und auch wieder verlassen. Da kann der OP nicht mithalten.
Die Klimaanlage sorgt mittlerweile dafür dass meine Nase tropft. Gegen 22 Uhr komme ich auch endlich dazu auch den lässtigen Papierkram zu erledigen, die notwendigen Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen, um gegen 0 Uhr nach genau 33 Patienten innerhalb der vergangenen 12 Stunden, einen Gedanke an Nachtruhe zu verschwenden. Nach 12 Stunden Dauerpower lässt meine körperliche Konstitution doch merklich nach, die Füße heben kaum noch vom Boden ab, geistige Aktivität so gut wie nicht mehr vorhanden. Ich verspüre ein leichtes Kratzen im Hals und mache abermals die Klimaanlage dafür verantwortlich. Eine Runde FreeCell gönne ich mir noch, früher gabs an dieser Stelle eine Zigarette. So gebe ich mich denn der Hoffnung hin, dass die Arbeit nun endlich ein Ende hat, und ich eine entspannte Nacht ohne weitere Störungen mit meinem Kuschelkissen verbringen darf, lediglich unterbrochen von den immer noch geliebten rezidivierenden Anklingelattacken der Herrn S.
So oder ähnlich sieht also ein Bereitschaftsdienst bei mir aus. Ich habe versucht mich kurz zu fassen, da schon Beschwerden kamen, meine Beträge wären zu lang. Wer es dennoch geschafft hat, dieses Ende zu erreichen, der ist in jedem Fall zu beglückwünschen… Außerdem muss ich ja bisschen vorarbeiten, denn im schlimmsten Fall, könnte die kommende Woche blogfrei sein, was ich zwar nicht hoffe, aber man weiß ja nie…
SkyCaptainBlue - Mo 20. Jun. 2005 15:29
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