Dienstagmorgen 8 Uhr. Die unübersehbare Lethargie, die den gestrigen Tag bestimmt hat, setzt sich heute unvermindert fort. Meine Ambitionen, gewohnt leichtfüßig durch was auch immer zu hüpfen sind dahin. Vielmehr ist es bleierne Schwere, die ich umso deutlicher spüre, je mehr ich versuche meine Füße zu heben. Das angedeutete Kratzen im Hals, das seit nunmehr einer Woche zwar dezent aber doch permanent mein Wohlbefinden beeinträchtigt, trägt auch heute alles andere als zur Erheiterung bei. Ich erlebe gerade mein persönliches Dienstagssyndrom, die konsequente Erweiterung eines unerträglich motivationslosen Montags. Mein Bewusstsein kämpft sich erfolglos durch wabernde Nebelschwaden und verheddert sich zunehmend in meinem eigenen Gedankenlabyrinth. Ich warte auf den kaum noch zu verhindernden Moment, in dem dieser Zustand in Aggression umschlägt. Aber auch das ist umsonst. Gegen 10 Uhr lichtet sich nicht nur das Wetter draußen, sondern auch alles andere. Zum Vorschein kommen strahlender Sonnenschein und Kopfschmerzen. Ein Gefühl mit dem ich durchaus leben kann.