Gestern Nachmittag war ich ja wie bereits erwähnt zum Kaffeetrinken eingeladen. Dabei habe ich (natürlich auch allen anderen Beteiligten) etwas erlebt, dass ich evtl. auch schon gestern Abend gebloggt hätte, aber so sehr spektakulär schien es mir dann doch nicht, möglicherweise hätte man mir noch Diskriminierung von Minderheiten vorwerfen können, also hab ich es gelassen. Nun hat eben diese Geschichte sich heute Morgen allerdings fortgesetzt und somit an Blogtauglichkeit enorm dazu gewonnen.
Als wir gestern so gemütlich im Garten saßen, flog ein Hubschrauber über uns hinweg. Wäre erstmal gar nicht weiter aufgefallen, wenn die Kinder dies nicht mit lauten Geschrei begleitet hätten. Einige Minuten später noch einer. Und noch einer. Irgendwann mal das Lülala einer Feuerwehr. Noch mal Hubschrauber. Eine Stunde war sicherlich schon vergangen, als wir ausmachen konnten, dass es sich um einen Polizeihubschrauber handelte und mutmaßlich auch immer denselben, der mittlerweile im Tiefflug enge Kreise über der Südstadt zog. Dies gab natürlich Anlass für wildeste Spekulationen und natürlich auch etwas Besorgnis. Wenig später erschien eine weitere Person der näheren Nachbarschaft und brachte erstmal Aufklärung. Ein Rentner wurde vermisst, zwei Häuser weiter, seit heute Vormittag. Wir schauten uns alles etwas fragend an. Dafür ein solch massiver Aufwand? Zwei Stunden Polizeihubschrauber in der Luft? Aber gut, ich kenne derartige Einsätze ja nur durchs TV-Serien oder Doku-Soaps, irgendwie aber auch beruhigend, weil man ja auch selbst mal in eine missliche Lage geraten kann, und auf Hilfe angewiesen ist. Nun denn, weitere Erkenntnisse gab es für mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Als ich nun aber heute Morgen meinen Arbeitplatz aufsuchte und im Journal noch mal eine Seite zurückblättere, um einen Eindruck vom Arbeitsaufkommen der vergangenen Stunden zu bekommen, bleibe ich an einem Namen hängen. Hmm… Zufall? Nein, ich schau noch mal genau hin, das Alter passt. Im ersten Moment bin ich erleichtert, dann schaue ich noch mal genau hin, um einen Irrtum auszuschließen. Dabei fällt mir auf, dass der orientierungslose Rentner sich bereits seit mittags 12 Uhr in diesem Krankenhaus befindet. Hä??? Noch mal die Fakten: vermisst seit ca. 10 Uhr, Ankunft im Krankenhaus ca. 11.30 Uhr, Beginn der polizeilichen Suchaktion gegen 15 Uhr, kein Hubschrauber mehr am Himmel gegen 18 Uhr. Kleine Denkpause…

Ich mag nicht länger nachdenken, über die Lücken, die diese Geschichte hinterlässt. Ich hoffe nur, dass ich nie orientierungslos werde.