Ich gebe kein Geld für eine Tageszeitung aus, weil ich sowieso keine Zeit habe sie zu lesen. Alles Wichtige erfahre ich auch woanders (auf der Arbeit, da liegt nämlich auch meistens eine rum und
hier z.B.)
Die Eiche musst da jetzt doch weg. Irgendwie war ich dagegen, obwohl ich weder Anwohner bin, noch sonst irgendwas damit zu habe. Seit mein Sohn zur Schule geht, fahre ich nur eben jeden Morgen an dem Baum vorbei und freue mich, dass er dort steht. Wenn ich aber nicht wüsste, dass er gefällt werden soll, wäre er mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Hätte mich wohl nichtmal gewundert über die bunten Plakate und Luftballons, die ihn manchmal schmücken. Aber nun muss er weg. Und wenn das so ist, dann muss es sein. Wahrscheinlich erinnert mich diese Geschichte nur an die Straße in der ich groß geworden bin und in der meine Eltern heute noch wohnen. Direkt gegenüber stand auf dem Grundstück ein riesiger imposanter
Ginkgo. Die Farbenpracht, die dieser Baum jeden Herbst darbot war einfach unbeschreiblich. Und er war nicht krank. Er war nur im Weg. Genauso wie die Mietparteien, allesamt schon ziemlich alte Leute, die man nach und nach rausgeekelt hat. Jetzt bewohnt eine einzige Familie das mehrstöckige und ziemlich großzügige Haus. Und wo der Baum stand gibt es jetzt nur noch einen sauber gepflasterten leblosen langweiligen Parkplatz.