MEIN FREUND DER BAUM
Ich gebe kein Geld für eine Tageszeitung aus, weil ich sowieso keine Zeit habe sie zu lesen. Alles Wichtige erfahre ich auch woanders (auf der Arbeit, da liegt nämlich auch meistens eine rum und hier z.B.)
Die Eiche musst da jetzt doch weg. Irgendwie war ich dagegen, obwohl ich weder Anwohner bin, noch sonst irgendwas damit zu habe. Seit mein Sohn zur Schule geht, fahre ich nur eben jeden Morgen an dem Baum vorbei und freue mich, dass er dort steht. Wenn ich aber nicht wüsste, dass er gefällt werden soll, wäre er mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Hätte mich wohl nichtmal gewundert über die bunten Plakate und Luftballons, die ihn manchmal schmücken. Aber nun muss er weg. Und wenn das so ist, dann muss es sein. Wahrscheinlich erinnert mich diese Geschichte nur an die Straße in der ich groß geworden bin und in der meine Eltern heute noch wohnen. Direkt gegenüber stand auf dem Grundstück ein riesiger imposanter Ginkgo. Die Farbenpracht, die dieser Baum jeden Herbst darbot war einfach unbeschreiblich. Und er war nicht krank. Er war nur im Weg. Genauso wie die Mietparteien, allesamt schon ziemlich alte Leute, die man nach und nach rausgeekelt hat. Jetzt bewohnt eine einzige Familie das mehrstöckige und ziemlich großzügige Haus. Und wo der Baum stand gibt es jetzt nur noch einen sauber gepflasterten leblosen langweiligen Parkplatz.
Die Eiche musst da jetzt doch weg. Irgendwie war ich dagegen, obwohl ich weder Anwohner bin, noch sonst irgendwas damit zu habe. Seit mein Sohn zur Schule geht, fahre ich nur eben jeden Morgen an dem Baum vorbei und freue mich, dass er dort steht. Wenn ich aber nicht wüsste, dass er gefällt werden soll, wäre er mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Hätte mich wohl nichtmal gewundert über die bunten Plakate und Luftballons, die ihn manchmal schmücken. Aber nun muss er weg. Und wenn das so ist, dann muss es sein. Wahrscheinlich erinnert mich diese Geschichte nur an die Straße in der ich groß geworden bin und in der meine Eltern heute noch wohnen. Direkt gegenüber stand auf dem Grundstück ein riesiger imposanter Ginkgo. Die Farbenpracht, die dieser Baum jeden Herbst darbot war einfach unbeschreiblich. Und er war nicht krank. Er war nur im Weg. Genauso wie die Mietparteien, allesamt schon ziemlich alte Leute, die man nach und nach rausgeekelt hat. Jetzt bewohnt eine einzige Familie das mehrstöckige und ziemlich großzügige Haus. Und wo der Baum stand gibt es jetzt nur noch einen sauber gepflasterten leblosen langweiligen Parkplatz.
SkyCaptainBlue - Fr 22. Sep. 2006 12:46
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 1342 Hits - 0 Trackbacks
ellebelle - 2006.09.22, 13:07
Kippelig ist er also, der Baum? Na, da wird schon einer dran gedreht haben... Investor, Grundstückserschließung, schon klar....
SkyCaptainBlue - 2006.09.22, 13:14
Ja
Da geht schon ziemlich lange so, und durch die Presse. Ringsherum ist bereits alles abgerissen und wird z.T. auch schon wieder bebaut. Was da jetzt genau Sache ist, weiß ich malwieder nicht (les ja keine Zeitung) aber klar, wenn die wollen, kriegen die das auch irgendwie hin :(
ellebelle - 2006.09.22, 13:17
Hier bei uns sollte eine wunderschöne alte Linde fort, weil man sich die Arbeit mit dem Laub sparen wollte. Ging auch eine Weile hin und her, gab grosses Theater und am Ende hat man sie stehen lassen, aber extrem gestutzt. Inzwischen ist sie wieder auf das alte Maß angewachsen. :-)
SkyCaptainBlue - 2006.09.22, 13:34
Ich
habe soeben zwei Entscheidungen getroffen. Ich werde versuchen einen Ginkgo (vielleicht auch als Bonsai) zu züchten und ich werde den Baum mal knipsen, muss ja nachher sowieso noch da lang. Mal sehen, vielleicht kommt was Anständiges dabei rum.
Andreas (Gast) - 2006.09.22, 14:51
Nun, die Eiche ist tatsächlich schon arg windschief. Und die Anwohner sagen ja selbst, dass das in den letzten Jahren vermehrt zugenommen hat. Wenn nun das daneben liegende Grundstück erschlossen wird, ist es nicht ganz abwegig, dass der Baum tatsächlich kippt.
Interessant ist gerade, dass nur diejenigen den Baum behalten wollten, die nicht vom Umkippen, vom Laub, vom Schatten etc. ... betroffen waren. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Bäume, fahre viel Fahrrad, habe quasi selbst ein Stück Wald.
Aber man muß - wie man so schön sagt - auch mal die Kirche im Dorf lassen. Der Baum stört dort. Und dann so eine affige Aktion mit den Kindern zu starten (als ich sechs Jahre alt war, bin ich nicht von allein zum Bürgermeister gelaufen und haben Unterschriftenaktionen gestartet) ... naja. Ein wenig Beschäftigungstherapie für gelangweilte Mitbürger schien mir.
Interessant ist gerade, dass nur diejenigen den Baum behalten wollten, die nicht vom Umkippen, vom Laub, vom Schatten etc. ... betroffen waren. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Bäume, fahre viel Fahrrad, habe quasi selbst ein Stück Wald.
Aber man muß - wie man so schön sagt - auch mal die Kirche im Dorf lassen. Der Baum stört dort. Und dann so eine affige Aktion mit den Kindern zu starten (als ich sechs Jahre alt war, bin ich nicht von allein zum Bürgermeister gelaufen und haben Unterschriftenaktionen gestartet) ... naja. Ein wenig Beschäftigungstherapie für gelangweilte Mitbürger schien mir.
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