30 Minuten Machtkampf
Ich habe gewonnen

Und ich habe verloren, das wusste ich von Anfang an

Das Gefühl schmerzt, im Vergleich mit anderen den Kürzeren zu ziehen. Ihr Anspruch an Perfektion wird so hoch, dass Sie keinen Platz mehr für Spontanität haben! Schade

Mein Perfektionismus hat mich noch nie gestört, nein, eher im Gegenteil, mit unbeschreiblichem Eifer feile ich an Einzelheiten herum bis ein präsentables Ergebnis erzielt ist. An meiner Spontanität habe ich auch rumgefeilt in den letzten Jahren, und auch damit bin ich gar nicht mal so unzufrieden. Ach was, scheiß auf Horoskope...

Diese Einladung nehme ich gerne an.

"Ich komme jeden Morgen zu spät zur Arbeit!"
"Aber ich halte Dich doch gar nicht... ab!"
"Ich hab nicht gesagt, dass es Deine Schuld ist? Es ist schon seit Jahren so ... "

Ich kann es ganz und gar nicht leiden, wenn ich für Dinge zur Rechenschaft gezogen werde, für die ich nicht im Geringsten (also allerhöchstens 15 %) verantwortlich bin. Noch dazu wenn es sich um absolute Nichtigkeiten handelt, die es kaum wert sind, dass man sie überhaupt erwähnt. Ich nehme so was immer sehr persönlich, ich bin doch so sensibel.

Wenn ich mal was will, warum dann immer gleich alles auf einmal? Dabei bin ich doch eigentlich bescheiden, geduldig und ausgeglichen. Ewigkeiten schiebe ich Dinge vor mir her, langweile mich mit Belanglosigkeiten, doch auf einmal sind die Ideen da, und zerplatzen wie Seifenblasen, weil ich nur ein oder zwei einfangen kann. Und während ich noch versuche die produktive Phase bestmöglich auszunutzen, stolper ich über die Baustellen, die ich in ebensolchen Phasen mal begonnen und nicht beendet habe.

Edit:
Manchmal allerdings werden so kleine Schwächen aber auch mit nicht ganz so kleinen Überraschungen belohnt.

Ich habe soeben einen Knopf an meine Hose genäht. Er fehlte schon seit einigen Monaten. Bemerkenswerter als meine Bequemlichkeit, die Hose dabei nicht auszuziehen, finde ich den Umstand, dass ich den Knopf wieder gefunden habe. Leider muss ich noch einen weiteren Knopf annähen, und zwar an der Gesäßtasche, und auch hier mangelt es nicht am Originalknopf… Dumm, ich werde mich ernsthaft bewegen müssen.

Eine Eiseskälte springt mir ins Gesicht, als ich heute Morgen aus dem Haus komme und eine Temperatur von 6° C hinnehmen muss. Ja… es ist kalt geworden in Deutschland, und das Ende der Misere lange nicht erreicht. Wenig später allerdings will das Grauen es der Eiseskälte gleichtun, als ich Kollegin A. begegne, die sichtlich leidend ausschaut, als hätte sie in suizidaler Absicht die halbe Nacht die Telefonseelsorge zugequatscht. Mit einem dämmerigen aschfahlen Gesicht, dass mich völlig unerklärlicherweise an unser aller Angie erinnert. Wahrlich mitleid erregend hätte sie diesen Zustand nicht deutlicher zum Ausdruck bringen können, nicht mal indem sie beim heutigen Griff in den Kleiderschrank die Farbe ihrer gestern verloren gegangenen Hoffnung gewählt hätte. Ich hingegen kann mich nicht wirklich beklagen, meine Laune ist trotz nicht zu ignorierender Erkältungsymptomatik ausgesprochen gut, was ich nicht zwingend mit dem Wahlausgang in Zusammenhang bringen kann. Nichtsdestotrotz werde ich mich wohl noch einmal eingehend mit dieser Wahlergebnissebewältigungsstrategie befassen.

empfinde ich meist als trügerisch, denn nur selten bleibt der Sturm danach aus. Mein Mißtrauen hingegen hat mich weit weniger betrogen.

EIN KREUZ FÜR DEUTSCHLAND
JEDE STIMME ZÄHLT
EIN KREUZ FÜR DEUTSCHLAND
GEHET HIN UND WÄHLT

In diesem Sinne, wer seinen Arsch bis jetzt noch nicht bewegt hat, dem sei hiermit kräftig in denselbigen getreten.
Also los jetzt!!!

p.s. Wann gibts eigentlich die ersten Hochrechnungen?

Früh aufgestanden, die Wohnung in einen akzeptablen Zustand versetzt, nicht tiptop, aber topp*, was mich leider nötigt, das Kinderzimmer vorübergehend zum Territorium außerhalb des Wohnraums zu erklären. Ich hasse nichts mehr, als nach längerer Anwesenheit nach Hause zu kommen und sich mein Domizil als einziger Vorwurf präsentiert. Nun, ich muss wohl ein recht dickes Fell haben, was sonst könnte erklären, dass ich diesen Vorwurf immer wieder eiskalt ignorieren kann. Aber heut sieht es anders aus, und so kann ich mich darauf freuen morgen nach Hause zu kommen, nachdem ich Kreuzchen gemacht habe an irgendwelchen richtigeren Stellen, nur nicht an den falschen, kann mich der aufregenden Javascriptbastelei widmen und auf die nicht vermeintliche sondern von mir eigens festgelegte Lindenstraßenzeit warten.

*ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich der Rechtschreibprüfung hier trauen soll, ich tu es einfach mal...

Im Grunde schreibe ich für mich, weil ich was loswerden will/muss, weil ich mich mitteilen will, weil mein Kopf von Gedanken überquillt, die oftmals zu schade sind, sie einfach wieder zu vergessen, weil es ein Stück festgehaltenes Leben ist. Also sollte ich zu dem Schluß kommen, eine reales Tagebuch würde den gleichen Zweck erfüllen. Das tut es aber nicht. Vielmehr nehme ich in Kauf mich in meinem eigenen Blog auch ein Stück weit zu zensieren, weil es nun schon lange nicht mehr anonym ist. Aber ich schreibe auch um einfach nur zu schreiben, sehr positiver Nebeneffekt ist dabei natürlich das Feedback, negativ, das Wissen, dass dies nicht die Gesamtheit sondern nur die positiven Meinungen zu meinem Tun hier widerspiegeln.
Alles in allem aber doch eine enorme Bereicherung für mein Selbstbewusstsein, und letztendlich bin ich doch selbst der Mensch, der mich am meisten kritisiert.

Die Frage ist damit noch lange nicht beantwortet, eigentlich war auch nur ein Kommentar geplant, aber ab und zu fließen die Worte auch aus meinen Fingern, warum sollte ich sie aufhalten, ich habe doch ein Blog, das gierig alles aufsaugt, sich zeitweise sogar dankbar zeigt. Beim Nochmaldurchlesen des verfassten Kommentars musste ich mir jedoch eingestehen, das Thema etwas verfehlt zu haben. Aber ich wollte immer schon mal drüber nachdenken bzw. festhalten warum ich das hier mache. Gut, dann ist das eben der Startschuss für die Beantwortung der Frage "Warum blogge ich?"

Ob es schon Zeit ist für ein Wochenresümee? Ich denke schon. Diese Woche war scheisse. Besser kanns wohl kaum noch werden, schlechter schon. Wochenende arbeiten ist nie entspannt, nie gut, nie befriedigend. Dann steht ja die klitzekleine Entscheidung am Sonntag an, wobei in jedem Fall fraglich bleibt, was richtig oder falsch ist. Bedeutet also im Klartext, schief gehen kann noch ne Menge in den kommenden 48 Stunden, mal ganz abgesehen von meiner persönlichen Stimmung, die das bereits angesprochene Montagssyndrom mal locker auf die ganze Woche ausgeweitet hat. Diese Woche konnte ich zweimal den Rekord der Besucherzahlen knacken, "Nein nein, Zahlen interessieren uns ja nicht", letzte Woche hätte ich noch Freudentänze veranstaltet, und in dieser Woche? Verhaltene Freude, oder noch besser Kenntnisnahme trifft es wohl am ehesten, und selbst wenn die Zahlen mich interessieren würden, glücklich machen sie nicht. Ich befürchte fast etwas anderes. Meine Internetsucht befriedigt mich nicht mehr. Hach, da könnt ich mich ja schon fast auf was neues Geiles freuen? Aber was? Egal, diese Woche ist die Freude ausverkauft. Ich bin nun wirklich kein Freund von Selbstmitleid, ich habs einfach nicht, wenn ich es hätte, würd ich mich jetzt drin baden, würde wahrscheinlich drin ertrinken und in 3 Wochen reinkarniert. Da ich diese Möglichkeit aber nun leider nicht habe, muss ich diese destruktive unkommunikative noch dazu scheinbar unendliche Untergangsstimmung einfach ertragen. Und fragt mich nicht warum das so ist. Ich könnte wieder nur das Wetter beschuldigen.

Kopfschmerzen! Warum Warum Warum?

Ja sicher, sind die Wechseljahre. Kann man (frau) überhaupt in die Wechseljahre kommen, wenn man aus der Pubertät noch nicht mal raus ist?