Wenn das Schwesterherz schon nach meiner Bankverbindung fragt, sollte ich damit wohl nicht allzulange warten, bevor das nächste Schnäppchen sie möglicherweise ihrer Zahlungsfähigkeit beraubt.

Nachdem der neugewonnene Platz im Kleiderschrank dem Meistbietenden zur Verfügung gestellt wurde, konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen ein kleinen Einkaufsbummel zu unternehmen. Mein neues Spielzeug nimmt auch fast überhaupt keinen Platz weg.



Und außerdem hab ich ja seit Ewigkeiten nichts mehr in H0 beigetragen.

Nicht wirklich ein Erlebnis der besonderen Art, aber schön, wenn man morgens Zeit hat, den Junior zu Fuß zur Schule zu bringen. Ganz nebenbei Scheiben freikratzen gespart und heute schonmal eine gute Tat für den Klimaschutz.

SOOOOOVIEL
Platz im Kleiderschrank...

Ich muss einkaufen ;)

Hier könnte jetzt eigentlich stehen was ich an diesem Wochenende Aufregendes erlebt habe. Aber leider hatte ich gar keine Zeit dazu, denn ich musste habe mich aufopferungsvoll um ein paar Nasenschatten gekümmert. Das sind so Dinger die einem ganz schon den Gesamteindruck versauen können und die man sowieso überhaupt gar nicht braucht. genauso wie Augenringe, Akne und Spuckeblasen.

Die gute Tat belehrt uns nicht.
Die böse Tat ist uns egal.

Nicht bei mir, ich brauche täglich gute Taten um mich wohler zu fühlen.



Das ist Lilly.
Lilly fristet ihr Dasein die meiste Zeit gelangweilt in einem grünen Pellwormbaumwollbeutel wahrscheinlich in irgendeiner Ecke des Klassenzimmers. Nur am Wochenende darf sie mit einem Schüler nach Hause, da erlebt sie was, wovon sie dann am Montag stolz der ganzen Klasse erzählen darf. Gestern nachmittag haben mein Sohn und ich als letzte den Raum verlassen und Lilly hing noch immer in ihrem Beutel am Haken. Einsam und vergessen. Kevin hatte sie vergessen. Gut, dann nehmen wir Lilly eben mit und bringen sie zu Kevin. Lilly hat sich riesig gefreut, dass sie nun nicht auch noch das Wochenende ohne eine Menschenseele verbringen musste und Kevin hat sich fast noch viel mehr gefreut, hat er doch gestern schon dicke Krikodilstränen vergossen, wie seine Mama berichtete.
Fazit: Kevin glücklich, Lilly glücklich, ich glücklich...

Ich habe einfach kein Talent zum Aufräumen. Dafür habe ich andere tolle Talente. Ich kann z.B. super Zeit vertrödeln ;)

...sozusagen ;)

Filiale 1
Haben Sie noch Karten für den Kinderkarneval?
Nein! Alles ausverkauft.
Stille...
Aber vielleicht versuchen sie es in einer anderen Filiale.

Filiale 2
Haben Sie noch Karten für den Kinderkarneval?
Ja (wenn auch sehr zögerlich), aber nur für die Großen.
Hm, ich halte dies immerhin für einen Hoffnungsschimmer, trotzdem macht sich langsam wieder so ein unangehmes Rabenmutterbewusstsein breit, der Vorverkauf läuft seit Montag. Warum bin ich nicht gestern oder vorgestern schon der Lage gewesen, diese verdammte Karte zu besorgen.

Filiale 3
Haben Sie noch Karten für den Kinderkarneval?
Ja da sind noch welche, verkündet mir die nette Dame freudestrahlend, aber natürlich nicht für mich, nur für die zweite Veranstaltung am Freitag...
Nein, das sind die Großen, mein Kind ist doch noch so klein... Und ich lege mir schon Erklärungsansätze zurecht, wie bringe ich dem Junior das bei, trau mich schon fast nicht mehr nach Hause. Ohne Karte. Mama Mama, ich mussss da hin, Tom geht doch auch!

Welche Filiale könnte ich denn jetzt noch ansteuern und wieviele Filialen gibt es eigentlich in dieser Stadt?

Filiale 4
Haben Sie noch Karten für den Kinderkarneval?
Und ich überlege noch, ob ich die Frage anders hätte formulieren sollen. Nicht fragen. Verlangen!
Ja, wieviele brauchen Sie denn?
Ähm... eine? antworte ich und traue mich kaum zu glauben, dass der junge Mann hinterm Tresen wirklich weiß wovon er spricht. Die nächsten Sekunden in Zeitlupe, er bewegt sich drei Schritte zurück, spricht mit der Kollegin, was kann jetzt noch alles dazwischen kommen? Er fragt mich, ob's vorbestellt wäre. Nein. Sag jetzt nicht, dass da nur noch vorbestellte sind.
Brav. Er tut's nicht. Stattdessen schiebt er mir den Wisch rüber und ich ihm die Kohle. Gedanken ihm spontan um den Hals zu fallen, hatte ich irgendwie nicht. Ich bin einfach mal wieder mein persönlicher Held. Das Kind hingegen sieht die Sache äußerst gelassen und der Freundentanz über das erstandene Ticket fällt deutlich geringer aus, als der im Falle eines Misserfolgs zu erwartende Enttäuschunsschreikrampf samt einer Woche schmollen. Trotzdem, besser so andersrum.