SO WEIT WEG
Solange ich darüber nachdenke, bin ich mir immer sehr sicher gewesen, wann und wie ich vom Reaktorunglück in Tschernobyl erfahren habe. Es war früh morgens, der 28. April, 2 Tage danach, ich ging in die Garage, schaltete das Radio ein, da kam es in den Nachrichten, und ich habe mein Moped rausgeschoben, die Türen wieder geschlossen, das Radio ausgemacht und bin zur Schule gefahren. Ich bin mir aber auch sicher, dass es so nicht gewesen sein kann, denn 1986 war ich erst 13. Ich weiß nicht, wie diese Vorstellung in meinen Kopf kommt, viel mehr Erinnerungen habe ich nicht daran, die Informationen waren ja allgemein eher dürftig und im Osten kam davon fast gar nichts mehr an. Und wenn man mal gefragt hat, gab es auch nur eine Antwort... "Ach, das ist sooweit weg..."
SkyCaptainBlue - Mi 26. Apr. 2006 22:35
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hobo - 2006.04.26, 23:00
bei uns soll es ja erst am 1.mai so richtig herabgeregnet sein.
waren alle brav maschieren.
man sah nichts - man schmeckte nichts - man fühlte nichts.
war wohl doch nihct so arg.
die medien erklärten uns wieviele jahre es dauern würde bis bei gewissen dingen die verstrahlung halbiert bzw ganz verschwunden sein wird.
und die nächsten jahre starben viele daran.
und es sind erst 20 jahre her.
ich glaube mich noch daran erinneren zu können, dass die harmloseste möglichkeit von 150 jahren verstrahlung aus ging.
waren alle brav maschieren.
man sah nichts - man schmeckte nichts - man fühlte nichts.
war wohl doch nihct so arg.
die medien erklärten uns wieviele jahre es dauern würde bis bei gewissen dingen die verstrahlung halbiert bzw ganz verschwunden sein wird.
und die nächsten jahre starben viele daran.
und es sind erst 20 jahre her.
ich glaube mich noch daran erinneren zu können, dass die harmloseste möglichkeit von 150 jahren verstrahlung aus ging.
ute (Gast) - 2006.04.28, 02:51
Ich habe mal irgendwann letztes Jahr in einem Artikel gelesen, daß das Gehirn Erinnerungen "konstruiert". Als prominentes Beispiel wurde ein US-Präsident genannt (Reagan? welcher das war, habe ich schon wieder vergessen), der vor Publikum an irgendeinem mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenhängenden Feiertag öffentlich mit Tränen in den Augen von einer dramatischen Heldentat als Kampfpilot erzählte. Der Mann wra felsenfest davon überzeugt, daß er das selbst erlebt hatte. Einem anwesenden Journalisten dagegen fiel auf, daß die Geschichte Punkt für Punkt einer Episode aus einem Kriegsfilm entstammte.
Wie genau das funktioniert, habe ich leider nicht verstanden, bin ja nur Geisteswissenschaftlerin, aber eines habe ich verstanden: man kann sich nicht mal auf sein eigenes Gedächtnis verlassen.
Wie genau das funktioniert, habe ich leider nicht verstanden, bin ja nur Geisteswissenschaftlerin, aber eines habe ich verstanden: man kann sich nicht mal auf sein eigenes Gedächtnis verlassen.
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