FICTION
Als ich sie das erste Mal traf, war ich aufgeregt. Viel mehr als sonst. Komisch. Warum? Ich hab das schon hundert Mal gemacht. Sie schien mir nicht besonderer als andere. Wir hatten lange telefoniert und natürlich war sie begeistert. Auch das ist nicht neu. Reden kann ich nun mal. Frauen stehn da wohl drauf. Bei manchen Mädels reicht schon sinnloses Geschwätz, aber ich verstehe mich denn auch auf geistreiche Konversation. Ich wusste nicht sehr viel von ihr. Hatte nicht mal ein Foto. Sie ist blond. Hat blaue Augen. Normale Figur. Das kann im Grunde alles bedeuten. Noch reichte das Spektrum des zu Erwartenden vom männerverschlingenden Vamp bis zum unscheinbaren Mauerblümchen. Ihre Stimme war allerdings viel zu erotisch, um wirklich nach einer grauen Maus Ausschau zu halten. Würde sie überhaupt kommen? Sie schien mir zuverlässig, aber meine Erfahrung mit Blinddates ließ mich immer irgendwie zweifeln. Dann war sie da. Sie war da. Sie stand einfach nur vor mir und sah mich an. Und ihre Augen waren blau.
Die Zeit verging wie im Flug. Ich stellte die falschen Fragen. Ich redete auf sie ein. Wir haben uns den Sonnenuntergang angesehen. Sie war immer noch da. Was wollte sie von mir? Sie hatte deutlich gesagt was sie von mir wollte, aber die Frage blieb mir trotzdem unbeantwortet.
Ich war immer noch aufgeregt. Ich versuchte die Situation zu überspielen. Beim Gehen trat ich ihr auf die Schuhe. Die sahen einfach viel zu neu aus. Im Fahrstuhl wollte ich sie küssen. Warum tat ich es nicht? Waren wir nicht allein? Ich kann mich nicht erinnern. Ich sah nur ihre Augen, ihr Lächeln, ihre sinnlichen Lippen. Warum waren sie soweit weg? Einen halben Meter vielleicht. Eine unüberwindbare Distanz für mich.
Am Telefon hatte sie mir noch vorgeworfen, ich würde sie mit meinen Argumenten und meiner eindringlichen "ich habe Recht"-Art so runterputzen, dass sie voll verunsichert wäre. Jetzt bin ich es der verunsichert ist. Von meiner augenscheinlichen Unfähigkeit etwas zu tun. Von ihrer unbeschreiblichen Art. Von ihren eindringlichen Argumenten. Dabei redet sie nicht einmal. Sie öffnet ihren Mund nur ein paar Millimeter und berührt mich mit Ihren Lippen so sanft, dass ich kaum glaube nicht zu träumen, dass ich nicht wage die Augen zu öffnen, dass ich vergesse warum ich hier bin, was ich will, wer ich bin. Für einen kurzen Augenblick verschwindet die Welt ringsherum vollkommen in diesem Gefühl.
Ja, ich gebe zu, ich habe ihr die Worte im Mund verdreht, absichtlich, um sie zu verunsichern, das ist meine Art. Nun verdreht sie nicht meine Worte, sie verdreht meinen Kopf, meine Gedanken, meine Welt.
Die Zeit verging wie im Flug. Ich stellte die falschen Fragen. Ich redete auf sie ein. Wir haben uns den Sonnenuntergang angesehen. Sie war immer noch da. Was wollte sie von mir? Sie hatte deutlich gesagt was sie von mir wollte, aber die Frage blieb mir trotzdem unbeantwortet.
Ich war immer noch aufgeregt. Ich versuchte die Situation zu überspielen. Beim Gehen trat ich ihr auf die Schuhe. Die sahen einfach viel zu neu aus. Im Fahrstuhl wollte ich sie küssen. Warum tat ich es nicht? Waren wir nicht allein? Ich kann mich nicht erinnern. Ich sah nur ihre Augen, ihr Lächeln, ihre sinnlichen Lippen. Warum waren sie soweit weg? Einen halben Meter vielleicht. Eine unüberwindbare Distanz für mich.
Am Telefon hatte sie mir noch vorgeworfen, ich würde sie mit meinen Argumenten und meiner eindringlichen "ich habe Recht"-Art so runterputzen, dass sie voll verunsichert wäre. Jetzt bin ich es der verunsichert ist. Von meiner augenscheinlichen Unfähigkeit etwas zu tun. Von ihrer unbeschreiblichen Art. Von ihren eindringlichen Argumenten. Dabei redet sie nicht einmal. Sie öffnet ihren Mund nur ein paar Millimeter und berührt mich mit Ihren Lippen so sanft, dass ich kaum glaube nicht zu träumen, dass ich nicht wage die Augen zu öffnen, dass ich vergesse warum ich hier bin, was ich will, wer ich bin. Für einen kurzen Augenblick verschwindet die Welt ringsherum vollkommen in diesem Gefühl.
Ja, ich gebe zu, ich habe ihr die Worte im Mund verdreht, absichtlich, um sie zu verunsichern, das ist meine Art. Nun verdreht sie nicht meine Worte, sie verdreht meinen Kopf, meine Gedanken, meine Welt.
SkyCaptainBlue - So 24. Jul. 2005 20:55 FICTION
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 5214 Hits - 0 Trackbacks
bratfischauge - 2005.07.26, 16:51
Interessant
Vorsichtshalber möchte ich mich auch von dieser Geschichte distanzieren. Aber warum wird sie nicht veröffentlicht? Klingt zumindest interessant... Schöne Fiktion die nichts von diesem "real life"-Trend hat...
SkyCaptainBlue - 2005.07.27, 14:39
Stimmt...
Da hast Du mal wieder ausgesprochen Recht. Real sieht sowas ja meist doch etwas anders aus. Zumal ich mich noch nie mit einer Frau verabredet habe, um sie im Fahrstuhl zu verführen. Man darf also gespannt sein auf "Als ich sie das zweite Mal traf".
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