Da macht sich doch echt grad Begeisterung breit, und ein winziger wohl verirrter Sonnenstrahl lässt sich sehen. Nachdem mir das Wetter (ich bin mir völlig sicher, dass es nur mal wieder das Wetter ist) mir mittlerweile dermaßen auf die Seele schlägt habe ich die kurzfristig in Verlust geratene Vorfreude wiedergefunden. Paris, Sonne, 22 °C...

Die Diskussionen um Liebe, Glück und Treue, die mir zur Zeit gehäuft in anderen Blogs begegnet (muss am melancholieförderlichen Wetter liegen), zieht mich immer irgendwie runter. Und seit Tagen habe ich das Bedürfnis meine Gedanken zu äußern, bzw. sie in der einen oder anderen Form zum Ausdruck zu bringen. Aber es geht auch anders, wie ich festgestellt habe. Manchmal genügt es schon, sich um ein One-Way-Ticket nach Paris zu bemühen, und die gedankliche Auseinandersetzung verschiebt sich ganz von allein in die Zeit nach dem Urlaub.

Hat der Himmel etwa bemerkt, dass meine gute Laune kurzfristig abhanden gekommen ist?

Das Wetter tut sein Möglichstes, um diesem Tag das Prädikat "ins Wasser gefallen" zu verleihen. Meiner Laune tut dies allerdings heute keinen Abbruch. Manchmal mag ich auch wenn’s regnet. Vor allem nachts, wenn die Geräusche des Alltags verstummen und man den Regen richtig hören kann, wenn er zu Boden fällt. Es erinnert mich immer an früher, als meine Eltern noch keinen Wohnwagen hatten, sondern nur ein Zelt, und der Regen laut und gleichmäßig auf das Zeltdach prasselte.
Meine Produktivität an diesem verregneten Dienstag ist ebenso hoch, wie meine Laune gut und ich freue mich sogar auf die noch abzuleistende Arbeitstätigkeit, was sicherlich in der Tatsache begründet liegt, dass ich diese zusammen mit meine Lieblingskollegin C. verrichten darf. Ja… so schön kann Regen sein.

Hmm, liegt wohl am Wetter.
Eine bessere Erklärung fällt mir beim besten Willen nicht ein.

Habe gehört, dass sich der Sommer erstmal aus Deutschland verabschiedet, es wäre ihm wohl zu kalt. Ehrlich gesagt ist es mir auch zu kalt. Ich fühle mich ungeschmeidig bei Temperaturen unter 23°C, egal ob drinnen oder draußen.
Kann ich nicht auch einfach gehen? So wie der Sommer? Dahin wo er jetzt ist?

Nein, ich kann nicht einfach gehen.
Weil ich mein ganzes Leben zurücklassen müsste.

Mittlerweile jeden Samstagvormittag stellt sich eine ganz bestimmte Frage. Heute lautet die Antwort mal wieder "Nein", wie auch in der vergangenen Woche, und in der davor, und in der davor... Aber schön, dass die Frage überhaupt noch beantwortet wird. Komisch ist nur, dass wenn endlich alles geregelt ist die Welt wieder völlig anders aussieht.

Ich sehe Gespenster...
wo erklärtermaßen schon seit langem keine mehr sind.

Grauer trüber Tag
Doch immer noch zu hell
Für meine heute sehr lichtempfindlichen Augen
Gestern zu spät
Heute erst recht
Regen
Egal, ich setz die Sonnenbrille auf
Und dann verlass ich Deine Stadt
Ich schau zurück und fühl mich schwer
Ich bin der Regen und Du bist das Meer

Schmerzen
Noch mehr Schmerzen
Unerträgliche Schmerzen
Durchringen
Umsetzen
Warten
Wut
Warten
Schmerzen
Warten
Endlich
Schock
Tränen
Einsicht
Abfinden
Beruhigen
Erste Erleichterung
Liebe Menschen
Verständnis
Aufklärung
Schlafen
Schlafen
Aufwachen
Endlich
Kein Schmerz mehr...